
Vollmachten, Verfügungen & Erbe: Dinge, die du jetzt klären solltest
Ab 18 solltest du wichtige Vorsorgedokumente regeln: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung, Patientenverfügung und weitere Vollmachten – auch digital. Sie sichern, dass in Notfällen die richtigen Personen für dich entscheiden. Außerdem lohnt es sich, früh ein Testament zu erstellen und steuerliche Aspekte zu prüfen. Einmal ordentlich aufgesetzt, musst du deine Unterlagen nur gelegentlich anpassen, wenn sich dein Leben verändert.
Es gibt Themen, die man gern vor sich herschiebt. Vollmachten, Patientenverfügung, Erbrecht – klingt unbequem, wirkt weit weg und landet oft im „Irgendwann“-Stapel. Fakt ist: Ab 18 brauchst du diese Unterlagen. Nicht, weil du alt bist, sondern weil das Leben unberechenbar ist, auch wenn du vermutlich älter wirst, als du denkst. Prüfe einfach hier einmal die statistische Wahrscheinlichkeit. Und überrascht? Wirst du auch älter als gedacht – und reicht dein Geld dafür? Trotzdem kann es im Leben einmal anders kommen, als geplant.
Gerade zum Jahreswechsel hat man etwas mehr Ruhe. Nutze diesen Moment und bring Ordnung in die Dinge, die wirklich zählen. Du machst das nicht für „den Fall der Fälle“, sondern dafür, dass du selbst bestimmst, wie mit deinem Leben, deinem Körper und deinem Vermögen umgegangen wird.
Warum Regelungen für den Ernstfall so wichtig sind
Solange alles gut läuft, wirken Vollmachten überflüssig. Aber ein Unfall, eine Krankheit oder ein längerer Ausfall reichen – und plötzlich müssen andere für dich handeln. Ohne klare Regelungen entscheidet nicht dein Partner, nicht deine Eltern und nicht dein bester Freund. Es entscheidet das Gericht. Und das dauert. Oft übernimmt dann jemand, der dich kaum kennt.
Mit den richtigen Unterlagen vermeidest du das komplett.
Was du jetzt konkret regeln solltest
Vorsorgevollmacht
Du legst fest, wer für dich Entscheidungen trifft, wenn du es selbst nicht kannst. Das betrifft Gesundheit, Finanzen, Verträge, Behörden – alles, was im Alltag wichtig ist.
Ohne diese Vollmacht sind deine Angehörigen machtlos, selbst wenn ihr euch einig seid.
Betreuungsverfügung
Falls ein Betreuer vom Gericht bestellt werden muss, gibst du hier vor, wer dafür infrage kommt. Oder wen du ausdrücklich ausschließt.
Das nimmt Druck aus einer ohnehin schwierigen Situation.
Weitere Vollmachten
Je nach Lebenssituation sinnvoll:
- Bankvollmachten
- Vollmachten für Versicherungen
- Post- und Behördenvollmachten
- Digitale Vollmachten (Zugänge, Onlinekonten, Passwörter)
Gerade der digitale Bereich wird oft vergessen. Für Hinterbliebene kann das später enormen Aufwand verursachen.
So ein bisschen Info dazu findest du hier.
Formulare dafür findest du hier. Diese sollten regelmäßig- so wie Versicherungen auch, auf den Prüfstand gestellt werden- ob noch alles so passt, wie es zu deinen jetzigen Lebensverhältnissen passt.
Patientenverfügung
Hier regelst du medizinische Entscheidungen, falls du nicht mehr ansprechbar bist.
Wichtig: Das ist kein „Schlusswort“, sondern eine Anleitung für Ärzte und Angehörige, wie du behandelt werden willst.
Jede erwachsene Person braucht das – egal ob 18, 38 oder 78. Diese sollte auch immer wieder geprüft werden, ob das, was du damals entschieden hast, heute noch in deinem Interesse ist.
Auch hier gibt es Formulare dazu, diese findest du hier.
Hinterlegung & Zugänglichkeit
Viele füllen alles aus und legen es in irgendeinen Ordner. Im Ernstfall findet den keiner.
Wichtig ist:
- mindestens eine Vertrauensperson muss wissen, wo die Dokumente liegen
- eine Kopie kann beim zentralen Vorsorgeregister registriert werden
- Vollmachten sollten auch digital abgelegt werden, nicht nur im Ordner im Schrank
Das Thema Erbe
Wenn du Vermögen aufgebaut hast, solltest du auch regeln, wer es irgendwann bekommt. Ein Testament ist kein „Seniorenthema“. Es geht um klare Verteilung, weniger Streit und sinnvolle Gestaltung.
Ein paar Gründe, warum ein Testament wichtig ist:
- Die gesetzliche Erbfolge passt selten zur persönlichen Lebenssituation.
- Patchwork-Familien brauchen klare Regeln.
- Immobilienbesitz ohne Testament wird schnell kompliziert.
- Unternehmensanteile müssen sauber geregelt sein.
- Partner ohne Trauschein sind sonst nahezu außen vor.
Offizielle Broschüren, Checklisten und Beispieltexte helfen dir beim Einstieg. Sie reichen oft aus, um ein erstes, rechtssicheres Testament aufzusetzen. Auch hier gibt es vom BMJV eine schöne Broschüre, diese findest du hier.
Steuerlich optimieren – lohnt sich früher als man denkt
Erbschaftsteuer betrifft nicht nur große Vermögen. Gerade Immobilienwerte führen schneller in die Steuerpflicht, als viele glauben. Hier gibt es klare Spielräume:
- Freibeträge richtig nutzen
- Vermögen sinnvoll übertragen
- Schenkungen einbeziehen
- Immobilienbewertung prüfen
- Gestaltungen für Familienbesitz berücksichtigen
Das ist individuell. Deshalb lohnt es sich, das im persönlichen Gespräch durchzugehen.
Wenn du es anpacken willst
Wenn du Ordnung in dieses Thema bringen willst, begleite ich dich Schritt für Schritt:
- Was brauchst du wirklich?
- Welche Formulare passen zu dir?
- Was muss individuell geregelt werden?
- Was lässt sich steuerlich optimieren?
Einmal sauber aufgesetzt, musst du das nur alle paar Jahre anpassen – zum Beispiel, wenn sich Familie, Vermögen oder Lebenspläne ändern.
Wenn du soweit bist, buch dir einen Termin bei uns. Dann kümmern wir uns darum.

Geschrieben von:
Judith Schmied
Termin buchenJudith Schmied ist Geschäftsführerin und BU-Beraterin bei finanzteam26 und bringt seit 1998 umfassende Erfahrung im Versicherungsbereich mit. Trotz Ihrer Qualifikation als Diplom-Chemikerin, fand sie ihre wahre Berufung in der Versicherungsbranche. Spezialgebiete sind Berufsunfähigkeits- und Zahnversicherungen sowie die Ruhestandsplanung. Ihre Fähigkeit, auch in schwierigen Fällen sinnvolle Versicherungslösungen zu finden, schätzen wir besonders.
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