
Berufsunfähigkeitsversicherung: Worauf achten?
25 Prozent aller Erwerbstätigen werden mindestens einmal im Leben berufsunfähig, doch viele Verträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung weisen vermeidbare Fehler und Schwächen auf. Bei 20-jährigen Männern liegt das Risiko bei 43 Prozent, bei gleichaltrigen Frauen bei 38 Prozent. Die häufigste Ursache: psychische Erkrankungen, die 2023 fast die Hälfte aller BU-Fälle ausmachten. Es folgen Erkrankungen des Bewegungsapparates (20,1 %) und Krebs (17,35 %).
Der Verzicht auf abstrakte Verweisung ist das wichtigste Merkmal. Ohne diese Klausel kann der Versicherer auf jeden theoretisch ausübbaren Beruf verweisen. Die BU-Rente sollte 60-70 Prozent des Bruttogehalts betragen und bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren laufen, um Versorgungslücken zu vermeiden. Die Kosten unterscheiden sich je nach Alter und Beruf stark – vom 25-jährigen Studenten mit 30 Euro Beitrag bis zum Dachdecker mit über 200 Euro monatlich für denselben Schutz. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente reicht mit durchschnittlich 1.059 Euro nicht aus, um den Lebensunterhalt zu sichern und wird zudem in über 40 Prozent der Fälle abgelehnt.
- Berufsunfähigkeitsversicherung: Worauf achten?
- 1. Abstrakte Verweisung beachten
- 2. BU-Rentenhöhe richtig einschätzen
- 3. Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung richtig wählen
- 4. Gesundheitsfragen korrekt beantworten
- 5. Berufsdefinition genau formulieren
- 6. Prognosezeitraum beachten
- 7. Meldepflichten wahrnehmen
- 8. Nachversicherung sichern
- 9. Auf BU-Altersvorsorge Kombi-Produkte verzichten
- 10. Zeit nehmen und Risikoprüfung verschiedener Versicherer nutzen
- 11. Kostenoptimierung der BU vornehmen
- 12. Auf Warnsignale bei der Beratung zur Berufsunfähigkeitsversicherung achten
- 13. Finanzstärke des Versicherers beachten
- 14. Auch mit Vorerkrankungen versuchen, eine BU-Versicherung zu bekommen
- 15. Berufsgruppenspezifische Abwägungen durchgehen
- Worauf achten bei Berufsunfähigkeitsversicherung für medizinische Berufe?
- Worauf achten bei der BU-Versicherung für Lehrer und Beamte?
- Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige?
- Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten?
- Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler?
- Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Auszubildende?
- Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufseinsteiger?
- Was sind die häufigsten Fehler bei der Wahl der Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die Wahl der richtigen Berufsunfähigkeitsversicherung will gut überlegt sein. Schon kleine Unterschiede im Vertrag können darüber entscheiden, ob Sie im Notfall finanziell abgesichert sind oder in eine Existenzkrise geraten. Unterschiedliche Tarifstrukturen können zu Prämienunterschieden von bis zu 200 Prozent bei identischen Leistungen führen.
1. Abstrakte Verweisung beachten
Ohne Verzicht auf abstrakte Verweisung ist eine BU praktisch wertlos. Auch wenn der Verzicht auf die abstrakte Verweisung heute in fast allen Tarifen enthalten ist, so gibt es immer noch den einen oder anderen, in dem das nicht der Fall ist. Daher genau prüfen, ob die AVB - die Allgemeinen Versicherungsbedingungen - auch tatsächlich diesen Passus enthalten.
Die abstrakte Verweisung erlaubt dem Versicherer, dich auf jeden theoretisch ausübbaren Beruf zu verweisen – völlig unabhängig von deiner Ausbildung, Erfahrung oder dem damit verbundenen Einkommensverlust.
Ein Dachdecker mit kaputtem Rücken könnte auf eine Pförtnertätigkeit verwiesen werden, ein Chirurg mit Tremor auf eine Verwaltungstätigkeit. Diese Klausel höhlt den Versicherungsschutz vollständig aus und macht die BU zur teuren Mogelpackung.
Moderne BU-Tarife verzichten vollständig auf diese Klausel. Lass dir schriftlich bestätigen, dass auf abstrakte Verweisung sowohl bei der Erstprüfung als auch bei Nachprüfungen verzichtet wird. Stattdessen gilt ausschließlich die konkrete Verweisung: Der Versicherer kann die Leistung nur verweigern, wenn du tatsächlich den gleichen oder einen gleichwertigen Beruf ausübst und dabei mindestens 80 Prozent deines bisherigen Einkommens erzielst.
Die Verbraucherzentrale warnt eindringlich: Selbst wenn solche Tarife (also die ohne Verzicht auf abstrakte Verweisbarkeit) günstiger erscheinen, bieten sie im Ernstfall keinen ausreichenden Schutz.
2. BU-Rentenhöhe richtig einschätzen
Achte darauf, dass deine BU-Rente realistisch dimensioniert ist. Viele unterschätzen ihre tatsächlichen Kosten im BU-Fall erheblich. Eine BU-Rente von 1.000 Euro bei einem Nettoeinkommen von 2.500 Euro ist ein klassischer Fehler.
Die BU-Rente sollte 80 Prozent deines Nettogehalts oder 60 Prozent deines Bruttoeinkommens betragen. Bedenke zusätzliche Kostenfaktoren: Im BU-Fall zahlst du keine Beiträge mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein, musst aber eventuell die Krankenversicherung komplett selbst tragen.
Die finanzielle Angemessenheitsprüfung der Versicherer begrenzt die maximale Absicherung in der Regel folgendermaßen.
- Schüler und Auszubildende können i.d.R. zwischen 1.000 Euro und 1.500 Euro versichern.
- Studenten ohne Einkommen maximal 1.500 Euro, in Ausnahmefällen bis 2.000 Euro
- Bei Berufseinsteigern und Berufstätigen sind BU-Renten i.d.R. auf 60 % des Bruttoeinkommens begrenzt. Dabei zählen auch bestehende Versicherungen anderer Anbieter mit. Ab 2.500 Euro BU-Rentenhöhe sind Nachweise der finanziellen Angemessenheit mit dem Antrag einzureichen (z.B. Gehaltsabrechnungen oder Steuerbescheide), ab 3.000 Euro muss i.d.R. eine ärztliche Untersuchung erfolgen (die natürlich keine gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen ergeben darf).
Häufiger Planungsfehler: Viele berücksichtigen nicht, dass sie einen Teil der BU-Rente für die Altersvorsorge benötigen. Ohne diese Rücklagen droht eine doppelte Versorgungslücke – während der Berufsunfähigkeit und später im Alter.
Spezielle Rechner können bei der Wahl der Höhe der BU-Rente helfen, wie wir auch einen im Artikel zur richtigen Höhe der Berufsunfähigkeitsrente bereitstellen.
3. Laufzeit der Berufsunfähigkeitsversicherung richtig wählen
Die BU-Versicherung sollte bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren laufen. Kürzere Laufzeiten bis 60 oder 65 Jahre sind eine gefährliche Falle.
Das Berufsunfähigkeitsrisiko steigt ab 50 Jahren exponentiell an. Gerade die letzten Berufsjahre sind durch jahrzehntelange Belastungen besonders kritisch. Wer mit 61 Jahren berufsunfähig wird, muss ohne BU-Rente sechs Jahre bis zur gesetzlichen Rente überbrücken. Oder gewisse Abschläge in Kauf nehmen.
Kostenfalle erkennen: Versicherer werben oft mit günstigen Beiträgen bei kürzeren Laufzeiten. Die Ersparnis beträgt aber nur 20-30 Prozent – ein geringer Rabatt für ein enormes Risiko in den wichtigsten Jahren.
Verlängerungsoptionen schaffen Flexibilität bei steigendem Renteneintrittsalter. Die LV 1871 geht noch weiter und bietet bei ununterbrochener Berufsunfähigkeit vom 50. bis zum 67. Lebensjahr eine lebenslange BU-Rente – das bieten nur wenige andere Versicherer ebenfalls an.
4. Gesundheitsfragen korrekt beantworten
Falsche oder unvollständige Gesundheitsangaben können auch Jahre später zum vollständigen Verlust des BU-Versicherungsschutzes führen. Selbst vergessene Arztbesuche berechtigen den Versicherer zum Rücktritt - allerdings nur, wenn er mit Kenntnis desselben den Versicherungsschutz abgelehnt hätte.
Wenn du dir nicht sicher bist, welche Behandlungen, Untersuchungen oder Beratungen in den letzten Jahren stattgefunden haben, hole vorab deine elektronische Patientenakte oder eine Patientenquittung der Krankenkasse ein. So kannst du sicher alle Behandlungen der letzten Jahre erfassen. Die Abfragezeiträume variieren stark zwischen den Versicherern – von drei Jahren bis zu zehn Jahren.
Die folgenden Punkte bereiten typischerweise Probleme:
Versicherer | Ambulant | Stationär | Psyche | Drogen | Besonderheiten |
Allianz | 3 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre | Grenze bei 3.000 Euro |
Alte Leipziger | 3-5 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre | Fragt nach bisherigen Anträgen |
Gothaer | 3 Jahre | 5 Jahre | 3 Jahre | 5 Jahre | Kurze Abfragezeiträume |
HDI | 5 Jahre | 10 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | Fragt nach geplanten OPs |
LV 1871 | 5 Jahre | 10 Jahre | 5 Jahre | 10 Jahre | Prüfung mancher Erkrankungen bei Berufseinstieg |
Besondere Aufmerksamkeit erfordern:
- Psychische Behandlungen: Auch einmalige Beratungsgespräche beim Psychologen sind meldepflichtig
- "Harmlose" Behandlungen: Physiotherapie wegen Verspannungen oder alternative Heilmethoden müssen angegeben werden
- Geplante Eingriffe: Manche Versicherer fragen nach anstehenden Operationen
Vertraue niemals auf Aussagen wie "Das müssen Sie nicht angeben." Im Leistungsfall liegt die Beweislast bei dir.
5. Berufsdefinition genau formulieren
Achte auf die exakte Definition deines Berufs. Viele unterschätzen, wie wichtig die genaue Berufsbeschreibung ist. Der Versicherer prüft im Leistungsfall genau, welche Tätigkeiten du in gesunden Tagen ausgeführt hast.
Häufiger Fehler: Unklare oder zu allgemeine Berufsbezeichnungen. Ein "Controller" wird anders eingestuft als ein "Buchhalter", obwohl die Tätigkeiten ähnlich sind. Erstelle eine detaillierte Tätigkeitsbeschreibung – diese wird im Ernstfall zur Grundlage der Prüfung.
Stelle sicher, dass wirklich nur der zuletzt ausgeübte Beruf als Grundlage dient. Manche Versicherer berücksichtigen auch frühere Tätigkeiten – dann könntest du auf einen alten Beruf verwiesen werden.
6. Prognosezeitraum beachten
Achte darauf, dass der Prognosezeitraum konkret und kurz definiert ist. Bestenfalls nur sechs Monate. Vermeide Formulierungen wie "voraussichtlich dauernd" – in diesem Fall beträgt der Prognosezeitraum drei Jahre.
Häufiger Fehler: Viele prüfen nicht, ob Karenzzeiten oder lange Prognosezeiträume zu ihren finanziellen Möglichkeiten passen. Hast du nicht extra eine finanzielle Rücklage für den BU-Fall getroffen? Dann können längere Wartezeiten existenzbedrohend werden.
7. Meldepflichten wahrnehmen
Vor einem Leistungsfall solltest du den Versicherer nur über drei Änderungen informieren müssen: Anschrift, Bankverbindung und Name. Ein Berufswechsel, neue Hobbys oder Auslandsaufenthalte sollten keinen Einfluss haben.
Vertragsfalle erkennen: Manche Versicherer sehen bei Veränderungen Nachteile vor – höhere Beiträge bei gefährlichen Berufen, Kündigungsrecht bei bestimmten Jobs oder Beitragszuschläge bei risikoreichen Hobbys. Solche Klauseln machen den Vertrag unflexibel. Sie sind allerdings sehr selten geworden und nur noch vereinzelt anzutreffen. Bei den von uns empfohlenen Versicherern und Tarifen kommen sie nicht vor. Hier gilt: Wer die Hürde der Risikoprüfung einmal übersprungen hat, ist save. Alle Veränderungen, die danach kommen, sind zu den ursprünglichen Bedingungen versichert.
8. Nachversicherung sichern
Ohne Nachversicherungsgarantie kannst du die BU-Rente später nicht ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöhen. Bei Berufseinstieg, Gehaltssprüngen oder Familiengründung stehst du dann ohne Schutz da.
Die Nachversicherungsgrenzen sollten realistisch hoch sein. Eine Anfangsrente von 1.000 Euro sollte mindestens auf 3.000 Euro erhöhbar sein. Manche Versicherer bieten sogar Erhöhungen bis 3.500 Euro ohne erneute Risikoprüfung.
Typische Ereignisse für eine Erhöhung sind:
- Gehaltssprünge von mindestens 10 Prozent
- Heirat, Geburt eines Kindes
- Immobilienerwerb oder das Erreichen bestimmter Karrierestufen
- Eintritt in die Selbstständigkeit
9. Auf BU-Altersvorsorge Kombi-Produkte verzichten
BU-Kombiprodukte mit Rentenversicherung wirken auf den ersten Blick attraktiv, sind aber teurer und unflexibler als getrennte Verträge. Bei finanziellen Engpässen erlischt oft die komplette BU-Versicherung, wenn du die hohen Kombibeiträge nicht mehr zahlen kannst. Die meisten Versicherer bieten in diesem Fall allerdings die Möglichkeit an, den Altersvorsorge-Baustein und die BU-Versicherung zu trennen. Die BU kannst du dann mit dem geringeren Beitrag, der nur für diesen Baustein gilt, weiterlaufen lassen. Die Altersvorsorge kann beitragsfrei gestellt werden und später, wenn es die finanziellen Verhältnisse erlauben, wieder aufleben.
Besser: BU als selbstständigen Vertrag abschließen und Altersvorsorge separat regeln. Du behältst maximale Flexibilität und kannst beide Bausteine optimal auf deine Bedürfnisse abstimmen.
10. Zeit nehmen und Risikoprüfung verschiedener Versicherer nutzen
Viele stellen sofort einen Antrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung, ohne die Konditionen verschiedener Versicherer zu vergleichen. Bei Vorerkrankungen oder risikoreichen Hobbys können die Antworten dramatisch variieren:
- Versicherer A: Komplette Ablehnung
- Versicherer B: Leistungsausschluss für Rückenprobleme
- Versicherer C: Risikozuschlag 25 Prozent
- Versicherer D: Annahme ohne Einschränkungen
Anonyme Risikovoranfragen sind daher essentiell – sie kosten nichts und können dir tausende Euro sparen. Und viel Zeit! Bleiben wir bei obigem Beispiel: Du stellst den Antrag bei Versicherer A. Nach einiger Zeit - in der Regel 1 bis 2 Wochen - kommt die Ablehnung. Du stellst einen weiteren Antrag bei Versicherer B. Nach wiederum 1 bis 2 Wochen kommt das Angebot mit dem Leistungsausschluss. Das gefällt dir nicht und du stellst einen weiteren Antrag bei Versicherer C. Und so weiter. Du siehst: Das kann sich über Monate hinziehen.
Anonyme Anfragen kann man dagegen bei mehreren Versicherern gleichzeitig stellen. Gesamtzeitaufwand: Wieder die 1 bis 2 Wochen. Wenn du jetzt den Antrag bei Versicherer D stellst, hast du viel Zeit gespart. Und da die Risikoprüfung bereits erfolgt ist, dauert die Antragsbearbeitung nun oft nur wenige Tage.
Ein weiterer Vorteil der anonymen Anfrage: Manche Versicherer fragen im Antragsformular, ob du schon bei einer anderen Gesellschaft einen Antrag gestellt hast und/oder ein Antrag nur mit Erschwernis (Leistungsausschluss oder Risikozuschlag) angenommen wurde. Falls du jetzt “ja” ankreuzt, kann sich das negativ auswirken.
Nicht so, falls du mit anonymen Voranfragen gearbeitet hast! Denn diese zählen rechtlich nicht als Antrag, und du kannst die entsprechende Frage guten Gewissens mit “nein” beantworten.
Übrigens: Anonyme Anfragen können ganz schön arbeits- und zeitintensiv sein. Wir nehmen dir diese Arbeit ab - und das völlig kostenlos. Das einzige, was wir erwarten (eigentlich eine Selbstverständlichkeit): Wenn wir einen Anbieter finden, der deine Anforderungen erfüllt und optimalerweise eine Angebot ohne Erschwernis macht, solltest du den Antrag auch über uns stellen. Zumal auch das keinen Cent extra kostet.
11. Kostenoptimierung der BU vornehmen
Achte darauf, wo du sparst. Nicht alle Kostensenkungen sind sinnvoll. Legitime Sparmöglichkeiten sind Karenzzeiten von 6-24 Monaten (15-40 Prozent Ersparnis) oder der Verzicht auf Leistungsdynamik (bis zu 20 Prozent).
Aber aufpassen bei der Karenzzeit (bedeutet: die Zahlung der BU-Rente setzt erst nach Ablauf dieses Zeitraums ein. Er beginnt mit dem Ereignis, das zur BU geführt hat). Diesen Zeitraum musst du finanziell überbrücken können.
Ausschlüsse häufiger BU-Ursachen wie Rückenprobleme oder psychische Erkrankungen können sich rächen. Auch der Verzicht auf wichtige Klauseln wie Weltgeltung oder Beitragsstundung ist riskant. Allerdings sind diese beiden Punkte bei allen von uns empfohlenen Versicherern und Tarifen enthalten.
12. Auf Warnsignale bei der Beratung zur Berufsunfähigkeitsversicherung achten
Achte auf die folgenden Alarmsignale bei der Beratung zu deiner Berufsunfähigkeitsversicherung.
- Sofortiger Antrag ohne Risikoprüfung
- Nur ein Anbieter im Vergleich
- Druck zum schnellen Abschluss
- Verharmlosung der Gesundheitsfragen
- Keine schriftliche Dokumentation der Beratung
Ein guter BU-Berater führt fast immer anonyme Risikovoranfragen durch (dann, wenn du eine oder mehrere Risikofragen mit “ja” beantwortet hast), vergleicht mehrere Versicherer und erstellt ein detailliertes Beratungsprotokoll. Unterschreibe nichts sofort – prüfe alle Unterlagen in Ruhe.
13. Finanzstärke des Versicherers beachten
Die Finanzstärke des Versicherers beeinflusst deine Beitragsstabilität. Finanzschwache Versicherer können die Beiträge erhöhen, ohne den Schutz zu verbessern. Bei finanzstarken Unternehmen ist diese Wahrscheinlichkeit deutlich geringer.
Worauf achten: Ratingagenturen bewerten regelmäßig die Qualität von BU-Tarifen. Empfehlenswert sind Tarife mit 5-Punkte-Bewertung – damit sind die wichtigsten Qualitätskriterien meist erfüllt.
14. Auch mit Vorerkrankungen versuchen, eine BU-Versicherung zu bekommen
Auch mit Vorerkrankungen ist oft eine BU möglich, viele geben zu früh auf. Häufig sind Risikozuschläge zwischen 25 und 75 Prozent die bessere Alternative zu vollständigen Leistungsausschlüssen.
Absolute K.o.-Kriterien erkennen: Multiple Sklerose, schwere Depressionen mit Klinikaufenthalt, chronische Rückenleiden oder kürzlich behandelte Krebserkrankungen machen eine reguläre BU meist unmöglich.
Sonderaktionen kritisch prüfen: Tarife mit reduzierten Gesundheitsfragen klingen verlockend, haben aber teils versteckte Leistungseinschränkungen oder schwächere Bedingungen. Lass dich beraten, ob eine Sonderaktion wirklich vorteilhaft ist oder ob ein Standardtarif trotz Gesundheitsprüfung die bessere Wahl darstellt. Gerne prüfen wir das bei finanzteam26 anbieterneutral für dich.
15. Berufsgruppenspezifische Abwägungen durchgehen
Worauf achten bei Berufsunfähigkeitsversicherung für medizinische Berufe?
Achte bei Berufsunfähigkeitsversicherung für medizinische Berufe darauf, dass Infektionsklauseln auch Teiltätigkeitsverbote abdecken. Ein Arzt mit multiresistenten Erregern kann sonst ohne Leistung dastehen.
Worauf achten bei der BU-Versicherung für Lehrer und Beamte?
Ohne echte Dienstunfähigkeitsklausel musst du eventuell doppelt kämpfen – gegen den Dienstherrn und gegen den Versicherer. Die DU-Klausel ist bei der Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer und Beamte essenziell.
Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige?
Bei Umorganisationsklauseln sollte der erlaubte Gewinnrückgang bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige klar begrenzt sein – maximal 20 Prozent sind angemessen.
Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten?
Studenten profitieren bei der Berufsunfähigkeitsversicherung von speziellen Einstiegstarifen ohne Einkommensnachweise. Viele Versicherer lassen die günstige Studenten-Einstufung dauerhaft bestehen, selbst bei späterem Berufswechsel. Wichtig: Achte auf weltweiten Schutz bei Auslandssemestern und flexible Zahlungsoptionen oder sogar Zahlpausen im Studium. Die maximale Absicherung bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten liegt meist bei 1.500 Euro, in Ausnahmefällen bis 2.000 Euro monatlich. Besonders vorteilhaft: Viele Versicherer bieten Nachversicherungsgarantien ohne Gesundheitsprüfung bei Berufseinstieg.
Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Schüler?
Schüler erhalten für die Berufsunfähigkeitsversicherung die günstigsten BU-Beiträge überhaupt – oft schon ab 20-30 Euro monatlich für 1.000 Euro Absicherung. Der frühe Abschluss sichert dauerhaft niedrige Beiträge und umgeht spätere Gesundheitsprobleme. Wichtig: Die Berufswahl steht noch nicht fest, daher sollte der Vertrag flexible Anpassungen ermöglichen. Viele Versicherer gewähren lebenslang die günstige Schüler-Einstufung, auch wenn später ein risikoreicher Beruf gewählt wird. Eltern können die Schüler BU für minderjährige Kinder und jugendliche Schüler abschließen – ein wertvolles Geschenk für die finanzielle Zukunft.
Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Auszubildende?
Azubis sollten ihre BU-Versicherung auf den erlernten Beruf ausrichten, nicht auf die Ausbildungstätigkeit. Viele Versicherer bieten Umstufungsgarantien bei Berufseinstieg ohne erneute Risikoprüfung. Besonders wichtig: Nachversicherungsgarantien für spätere Gehaltssprünge nach der Ausbildung.
Worauf achten bei der Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufseinsteiger?
Als Berufseinsteiger solltest du die ersten Berufsjahre für günstige Konditionen bei der Berufsunfähigkeitsversicherung nutzen. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife zur Berufsunfähigkeitsversicherung für Berufseinsteiger mit reduzierten Beiträgen in den ersten Jahren. Achte auf ausreichende Nachversicherungsoptionen – dein Einkommen wird sich in den ersten Berufsjahren oft deutlich entwickeln. Vermeide Starter-Tarife mit späteren Beitragssprüngen – solide Einstiegstarife sind langfristig meist günstiger.
Was sind die häufigsten Fehler bei der Wahl der Berufsunfähigkeitsversicherung?
Die häufigsten Fehler bei der Wahl der Berufsunfähigkeitsversicherung für junge Leute entstehen durch Zeitdruck, unvollständige Informationen oder falsche Sparsamkeit am falschen Ende. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist zu wichtig für schnelle Entscheidungen.
Die häufigsten Fehler sind wie folgt.
- Abstrakte Verweisung nicht geprüft – Ohne Verzicht auf diese Klausel ist deine BU wertlos
- BU-Rente zu niedrig angesetzt – Ohne ausreichende Höhe und Nachversicherungsoptionen stehst du im Ernstfall vor einem finanziellen Desaster
- Zu kurze Laufzeit gewählt – Versicherungsende vor 67 Jahren schafft gefährliche Versorgungslücken in den riskantesten Lebensjahren
- Gesundheitsfragen unvollständig beantwortet – Falls du dir über Erkrankungen der letzten Jahre nicht sicher bist, besorge dir eine Kopie deiner Patientenakte (beim Hausarzt) oder die sogenannte Patientenquittung (bei deiner gesetzlichen Krankenkasse). Falls du falsche oder unvollständige Angaben machst, riskierst du den kompletten Verlust des Versicherungsschutzes
- Sofortantrag ohne Vergleich gestellt – Ohne anonyme Risikovoranfrage verschenkst du oft bessere Konditionen oder zahlst unnötige Aufschläge
- Schlechte Beratung akzeptiert – Ohne kritische Prüfung der Beratungsqualität landest du beim falschen Tarif mit teuren Folgen
Investiere Zeit in die richtige Auswahl oder lass dir helfen – die Entscheidung betrifft deine finanzielle Existenz für die nächsten 40 Jahre. Eine fundierte, anbieterneutrale Beratung wie bei uns, dem finanzteam26, hilft dir dabei, typische Fallen zu umgehen und den optimalen Schutz für deine Lebenssituation zu finden.
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Solltest du uns noch nicht dein Vertrauen für eine Beratung schenken wollen, so haben wir dir auch nochmal eine separaten Artikel erstellt, der aus einem anderen Blickwinkel auf die Frage ‘Wie wähle ich die richtige BU-Versicherung?’ und Kriterien hierfür eingeht.

Geschrieben von:
Jürgen Puderbach
Termin buchenJürgen Puderbach, ein erfahrener BU-Experte und Versicherungsmakler mit über 25 Jahren Berufserfahrung, ist ein geschätztes Mitglied bei finanzteam26. Seine Spezialisierung umfasst Berufsunfähigkeits- und private Krankenversicherungen, besonders für Beamtinnen und Beamte. Als passionierter Bergsteiger und ausgebildeter Alpinklettertrainer verfügt Jürgen zudem über spezielle Expertise in der Versicherung von Bergsportlern, was ihn zu einem gefragten Berater in diesem Bereich macht.
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