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Beitragsbild: BU-Versicherung oder Unfallversicherung, was ist der Unterschied? Von Judith Schmied.

BU-Versicherung oder Unfallversicherung, was ist der Unterschied?

Kurz erklärt:

Die BU-Versicherung ist eine Form der Invaliditätsversicherung, die eine Rente zahlt, wenn du mindestens 6 Monate lang zu mindestens 50 % arbeitsunfähig bist. Die Unfallversicherung hat mit deiner Arbeitsfähigkeit nichts zu tun – sie zahlt bei einem Grad von bleibender Invalidität, entweder einen Einmalbetrag oder eine Rente.

Wenn ihr nicht mehr arbeiten könnt, wäre es schön, wenn das Gehalt weiter aufs Konto käme, oder? Das kann durch eine Unfallversicherung oder eine BU-Versicherung passieren, allerdings gibt es hier große Unterschiede.

Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung, welche brauche ich und wann?

Was ist eine BU-Versicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt dich, wenn du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Berufsunfähig ist, wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war — infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechendem Kräfteverfall — ganz oder teilweise, voraussichtlich auf Dauer, nicht mehr ausüben kann.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert dich ab, indem sie dir bei Berufsunfähigkeit eine sogenannte BU-Rente bezahlt, damit du, nach der Aufgabe deines Berufes, zumindest finanziell gut weiterleben kannst. (Abhängig davon, ob du die BU-Rente richtig gewählt hast!)

Was ist eine Unfallversicherung?

Eine Unfallversicherung soll dich gegen Arbeitsunfälle und Freizeitunfälle absichern und deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit nach dem Unfall wiederherstellen. Außerdem kann die Unfallversicherung Versicherte und gegebenenfalls Hinterbliebene entschädigen.

Es gibt verschiedene Methoden, wie du dich gegen die Folgen eines Unfalls absichern kannst. Dabei ist eine Absicherung vor allem dann nötig, wenn du bleibende Schäden hast, denn dann hast du durch eine Invalidität (starke Beeinträchtigung deiner Arbeits-, Dienst- und Erwerbsfähigkeit durch Krankheit, Verletzung oder Verwundung) eventuell auch Kosten, wie zum Beispiel:

  • Umbauten an deiner Wohnung
  • Bedarf für ein behindertengerechtes Auto

In der Arbeit oder in der Schule bist du gesetzlich abgesichert, aber die meisten Unfälle geschehen in der Freizeit, im Haushalt, oder beim Sport. Dafür gibt es die private Unfallversicherung. Diese leistet im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung weltweit — in der Freizeit, aber auch im Beruf.

Eine Unfallversicherung zahlt entweder einen bestimmten Betrag bei einer Invalidität — oder eine Unfallrente (meist, wenn der Invaliditätsgrad über 50 % ist, was selten der Fall ist). Und bei einem Invaliditätsgrad von unter 50 % bekommst du zwar Geld aus der Unfallversicherung (einen Einmalbetrag), eine Unfallrente bekommst du dann aber keine.

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Was ist der Unterschied zwischen einer BU-Versicherung und einer Unfallversicherung?

Unterschied

Der größte Unterschied zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung und einer Unfallversicherung ist, dass die Unfallversicherung nur bei Invalidität durch Unfälle zahlt – wohingegen die BU-Versicherung bei Unfall und Krankheit zahlt.

Im Gegensatz zu:

  • Grundfähigkeitsversicherungen
  • Kinderinvaliditätsversicherungen
  • Multi-Risk-Policen
  • Berufsunfähigkeitsversicherung

leisten Unfallversicherungen grundsätzlich nur, wenn eine Invalidität durch einen Unfall entsteht. Bei Krankheiten leistet eine Unfallversicherung nicht.

Unfälle sind aber nur zu ca. 8 % der Grund für Berufsunfähigkeit.

Beschreibt Psyche als größte Ursache für Berufsunfähigkeit, Unfälle machen nur 8 % aus.

Mit deiner Fähigkeit, deinen Beruf weiterhin auszuüben, hat die Unfallversicherung ebenfalls nichts zu tun. Wenn du zum Beispiel durch einen Unfall im Rollstuhl sitzt, kannst du deinen Job, wenn es ein Schreibtischjob ist, weiterhin ausüben.

Über die Unfallversicherung bekommst du aufgrund deiner Invalidität Geld. Dieses kann dein Gehalt erhöhen oder dazu genützt werden, dir Erleichterungen zu kaufen – also: den tollsten Rollstuhl, den du bekommen kannst oder vielleicht ein behindertengerechtes Auto.

In diesem Fall, wenn du trotz Rollstuhl deinen Beruf weiter ausüben kannst, würdest du bei deiner BU-Versicherung keine Rente bekommen – denn du verdienst dasselbe Gehalt wie vorher.

Die BU-Versicherung sichert deinen Status ab — das, was du bisher finanziell erreicht hast. Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt bei allen Erkrankungen, aufgrund derer du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, darunter:

  • Psychische Erkrankungen (Burn-Out, Depressionen usw.)
  • Krebserkrankungen
  • Schlaganfall, Herzinfarkt
  • Alle Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Unfälle

Der Grund, warum du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, ist also hier nicht wichtig.

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Ist eine Unfallversicherung für junge Leute eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?

Unserer Meinung nach ist die Unfallversicherung niemals eine Alternative zur BU-Versicherung, da Unfälle sehr viel seltener sind, als allgemein angenommen wird. Krankheiten führen viel häufiger zur Arbeitsunfähigkeit – daher würde die Unfallversicherung nur in relativ wenigen Fällen leisten. Dies ist auch der Grund, warum eine Unfallversicherung im Normalfall günstiger ist als eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Idealfall empfehlen wir eine Kombination einer passenden Berufsunfähigkeitsversicherung mit einer Unfallversicherung.

Dennoch gibt es Situationen, in denen keine BU-Versicherung möglich ist. Hierzu haben wir den Blogpost über Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung geschrieben.

Fragen, die bei der Entscheidung zu beachten sind

Fragen, die junge Menschen bei der Wahl einer Berufsunfähigkeitsversicherung und der Unfallversicherung beachten sollten:

Welche Art von Versicherungsschutz brauche ich?

Möchtest du deine Arbeitskraft und dein monatliches Gehalt absichern, von dem du lebst? Oder möchtest du, bei einer Invalidität eine große Summe Geld erhalten?

Wie viel Versicherungsschutz benötige ich?

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung solltest du über eine BU-Rente immer mindestens den Betrag absichern, den du unbedingt zum Leben brauchst — wir empfehlen ein Minimum von 1500 € pro Monat. Bei der Unfallversicherung solltest du dir überlegen, wofür die im Falle von Invalidität Geld brauchst.

Welche Kosten sind mit der Versicherung verbunden?

Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung hängen von deinem Alter, deinem Beruf, der Höhe der gewünschten bzw. möglichen Berufsunfähigkeitsrente, sowie von der Laufzeit der Versicherung ab. Gerne kannst du hier einmal rechnen, was eine Berufsunfähigkeitsversicherung für dich kosten könnte.

Sind zusätzliche Leistungen in der BU-Versicherung enthalten?

Bei der Berufsunfähigkeit kannst du dich zusätzlich gegen die Inflation (Geldentwertung) vor und nach Berufsunfähigkeit absichern. Außerdem kannst du zusätzlich die Krankschreibungsoption nutzen, oder eine Pflegeabsicherung dazubuchen.

Bei der Unfallversicherung kannst du dazubuchen:

  • Todesfallleistung – die aber nur bei einem Tod durch Unfall zahlt
  • Bergungskosten – immer nur nach einem Unfall
  • Kosmetische Operationen, auch Zahnersatz, die nach einem Unfall benötigt werden
  • Krankenhaustagegeld
  • Übergangsleistungen

Gibt es eine Wartezeit, bevor der Vertrag in Kraft tritt?

Sowohl bei der Berufsunfähigkeitsversicherung als auch bei der Unfallversicherung gibt es keine Wartezeit, bevor der Vertrag in Kraft tritt. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung wird in den ersten 5 Jahren nach Vertragsabschluss bei Ärzten und deiner Krankenkasse genau nachgefragt, ob schon vor Abschluss der Versicherung Krankheiten bekannt waren, welche du im Antrag nicht angegeben hast. Falls du dann doch etwas angeben hättest müssen, so sprechen wir von „vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung“ und die Versicherung ist aus ihrer Zahlpflicht raus.

Gibt es irgendwelche Ausschlüsse oder Beschränkungen in der Versicherung?

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung und auch bei der Unfallversicherung kann es Gesundheitsfragen oder Fragen nach gefährlichen Hobbys geben. Auch längere Auslandsaufenthalte außerhalb Europas können dazu führen, dass du keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kannst. Diese Risikofaktoren für die Versicherung werden dann entweder durch einen Mehrbeitrag eingeschlossen, oder ganz vom Versicherungsschutz ausgeschlossen.

Kann ich die Versicherung an meine Bedürfnisse anpassen?

Bei der BU-Rente und bei der Unfallversicherung können Dynamiken eingebaut werden, um die Inflation auszugleichen. Erhöhungsmöglichkeiten gibt es meist zu bestimmten Ereignissen oder in den ersten 5 Jahren ohne irgendeinen Grund.

Fragen, die Eltern beachten sollten

  • Welche finanziellen Auswirkungen hat ein Unfall oder eine Krankheit auf unser Familienbudget? Ist eine Krankheit oder ein Unfall wahrscheinlicher?
  • Gibt es zusätzliche Leistungen, die in BU- oder Unfallversicherungs-Policen enthalten sind und die für die Situation unserer Familie von Vorteil sein könnten?
    • Pflegeabsicherung oder schwere Krankheiten können oft mit abgesichert werden.
  • Lohnt sich die Investition in eine BU-Versicherung oder eine Unfallversicherung, angesichts der Kosten und der möglichen Leistungen?
    • Wenn du es wichtig findest, dass dein Kind im Falle von Krankheit oder Unfall weiterhin finanziell abgesichert ist, so sollte vor allem eine Berufsunfähigkeitsversicherung möglichst früh abgeschlossen werden. Dies kann schon ab dem Alter von 10 Jahren gemacht werden.

Die Suche nach einem geeigneten Anbieter und Tarif

Vor allem bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter für eine Berufsunfähigkeitsversicherung empfehlen wir dir, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen, da die Suche sehr zeitaufwändig ist und viele Fehler gemacht werden können. Das kannst du dir alles ersparen, wenn du bei uns hier einen kostenfreien Termin buchst.

Gerne kannst du dir hier vorher einen Überblick zur Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherungen verschaffen! Eine Beratung kostet dich nicht mehr und wir helfen dir dabei, die richtige Versicherung für DICH zu finden. Wir sind speziell auf die Bedürfnisse junger Menschen ausgerichtet.

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Häufige Fragen rund um die BU- und Unfallversicherung

Meine Krankenversicherung zahlt doch bei Unfällen, oder?

Selbstverständlich zahlt deine Krankenversicherung bei Unfällen, aber nur für:

  • deine medizinische Behandlung
  • deinen Krankenhausaufenthalt
  • deine Arztbesuche
  • deine Medikamente
  • eventuell auch für Reha-Aufenthalte

Du musst aber eventuell deine Wohnung umbauen, oder möchtest weiterhin mobil sein. Das behindertengerechte Auto oder der Rollstuhl kosten dann aber sehr viel mehr, als dies früher ohne Einschränkungen der Fall war. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass du mit dem Rollstuhl, den dir die Kasse zur Verfügung stellt, vielleicht nicht so gut klarkommst, wie dies mit einer individuelleren Lösung der Fall wäre.

Gibt es einen Unterschied zwischen einer privaten und gesetzlichen Unfallversicherung, was Berufsunfähigkeit anbelangt?

Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt bei einem Arbeitsunfall oder bei einem Arbeitswegunfall, ebenso bei Schülern in der Schule, oder auf dem Weg zur Schule. Die private Unfallversicherung zahlt bei einem Unfall immer, egal, wo er stattfindet.

Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt auch eine Rente, wenn du einen Arbeitsunfall hast, zusätzlich zu den Kosten der ärztlichen Behandlung. Du erhältst dann ein Verletztengeld in Höhe von 80 % deines Bruttogehalts bis maximal zur Höhe deines Nettolohns für höchstens 78 Wochen. Danach kannst du eine Unfallrente bekommen, wenn deine Erwerbstätigkeit zu mindestens 20 Prozent gemindert ist.

Wann brauche ich beides: Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung?

Vor allem, wenn du ein gefährliches Hobby betreibst, empfehlen wir dir möglichst eine Unfallversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Aber auch sonst empfehlen wir dir beide Versicherungen, denn bei der Berufsunfähigkeitsrente bekommst du eine monatliche Rente, um deinen Lebensunterhalt weiter leisten zu können, und bei der Unfallversicherung erhältst du eine bestimmte Einmalzahlung, um zum Beispiel:

  • Deine Wohnung barrierefrei umzubauen
  • Einen Treppenlift zu besorgen
  • Dein Bad umzubauen
  • Ein behindertengerechtes Auto anzuschaffen
  • Einen elektronischen Rollstuhl zu kaufen

Werden Unfälle als Ursache eher unterschätzt oder überschätzt?

Obwohl Unfälle sehr viel weniger Grund für eine Arbeitsunfähigkeit sind, wird zuerst immer an einen Unfall gedacht. Von Unfällen liest du in der Zeitung — von Krankheiten eher nicht, daher werden Unfälle als Ursachen oft überschätzt.

Reicht die staatliche Absicherung aus?

Das hängt davon ab, wie du dir dein Leben vorstellst. In Deutschland gibt es Hartz IV (demnächst Bürgergeld) oder wenn du schon mindestens 5 Jahre sozialversicherungspflichtig bist, bekommst du eine Erwerbsminderungsrente – schau einfach einmal auf deine jährliche Information der Deutschen Rentenanstalt. Wenn die Rente, die du hier siehst, für dich ausreichend erscheint, dann reicht dir die staatliche Absicherung.

Ist eine Unfallversicherung sinnvoll, wenn ich keine BU bekommen kann?

Falls eine BU nicht möglich ist, so prüfen wir mit dir zusammen, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, um dich sinnvoll abzusichern.

Sinnvolle Versicherungslösungen können dann sein:

  • Grundfähigkeitsversicherungen
  • Kinderinvaliditätsversicherungen
  • Multi-Risk-Policen
  • Schwere-Krankheiten-Versicherungen (Dread-Disease)
  • Unfallversicherungen
  • Pflegeversicherungen

Was für dich die ideale Absicherung ist, finden wir am besten gemeinsam heraus, da wir so deine Bedürfnisse individuell abwägen können. Falls dir das noch zu schnell geht, so kannst du dich aber gerne weiterhin über unsere Artikel informieren.

Hast du noch Fragen zur Versicherungswahl?

Wenn du noch weitere Fragen hast, oder wenn wir mit dir zusammen prüfen sollen, welche Versicherung für dich die richtige ist, so kannst du dir über den Button unterhalb gerne einen Beratungstermin buchen.

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Author Name

Geschrieben von:

Judith Schmied

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Judith Schmied ist Geschäftsführerin und BU-Beraterin bei finanzteam26 und bringt seit 1998 umfassende Erfahrung im Versicherungsbereich mit. Trotz Ihrer Qualifikation als Diplom-Chemikerin, fand sie ihre wahre Berufung in der Versicherungsbranche. Spezialgebiete sind Berufsunfähigkeits- und Zahnversicherungen sowie die Ruhestandsplanung. Ihre Fähigkeit, auch in schwierigen Fällen sinnvolle Versicherungslösungen zu finden, schätzen wir besonders.

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